Lebt eigentlich Alexis Tsipras noch? |
Ob er manchmal abends mit Varoufakis am Feuer, das unterm Gyros-Spieß lodert, sitzt und der wilden Zeiten gedenkt? Den Zeiten, in denen sie beide im Fokus der Weltöffentlichkeit standen? Man kann es nur vermuten. Denn kaum eine Textzeile verlässt derzeit Hellas. Es herrscht eine mediale Eiszeit und Tsipras’ 15 Wochen Ruhm scheinen vorerst vorüber, und die Griechen finden wieder in ihr normales Leben als prassende 13-jährige Rentner zurück. Doch irgendwann, man darf sicher sein, da wird Tsipras wieder im Scheinwerferlicht stehen. Vielleicht wird er dann einen anderen Namen tragen oder in einer anderen Partei sein, aber in jedem Fall wieder der böse Grieche, der mit seinen nach Knoblauch stinkenden Pranken versucht, uns ehrlichen deutschen Steuerzahlern ins Portemonnaie zu greifen. Der widerliche Grieche, der uns erniedrigt, indem er sich weigert, unsere Kredite anzunehmen und unseren geliebten Wolfgang Schäuble ärgert. Und irgendwie freuen wir uns sogar insgeheim darauf, denn dann dürfen wir uns wieder gruseln und wütend sein. Die Kanzlerin wird sich wieder Hitlerbärtchen malen lassen müssen. Ein Showdown wird dem nächsten die Klinke in die Hand drücken, übernächtigte Gesichter und Stinkefinger Richtung deutsches Volk inklusive. Aber bis es wieder so weit ist, werden noch viele Syrer das Mittelmeer herunter fließen. Manfred Beuter
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