Cristiano Ronaldo … |
… ist nicht zu beneiden. Klar, er ist Europameister, Champions-League-Sieger, er wird wahrscheinlich auch nächstes Jahr wieder spanischer Meister mit Real Madrid, und sogar ich muss zugeben: Er macht einen recht durchtrainierten Eindruck. Aber wenn er in ein Stadion einfläuft, wird er von allen, die kein Ronaldo-Trikot tragen, und das ist oft fast die Hälfte der Zuschauer, gnadenlos ausgepfiffen. Bisher dachte man, ein Spielerwechsel beim Fußball läuft folgendermaßen ab: Der Vereinsvorstand und der Trainer setzen sich zusammen, diskutieren über den aktuellen Kader und kommen zu dem Schluss: Wir brauchen einen neuen Innenverteidiger. Dann muss der Kassenwart nachsehen, wie viel Geld nach Abzug der laufenden Kosten – für z.B. Benzin für den Rasenmäher, Waschmittel für die Eckfahnen usw. – von den Mitgliedsbeiträgen und Zuschauereinnahmen übrig ist, und schließlich tritt man an geeignete Kandidaten heran, um ihnen ein Angebot zu machen. – Weit gefehlt! In Wahrheit, so kam jetzt raus, haben da oft Sponsoren ihre Finger im Spiel. Sie beeinflussen Spielerwechsel und Mannschaftsaufstellungen, und das – man stelle sich das mal vor! – ohne fachliche Expertise, sondern einfach nur weil sie das Geld haben. In manchen fußballerischen Belangen sollen regelrecht kapitalistische Zustände herrschen – mitten in Europa! Verständlich, dass die Kollegen vom Spiegel, die hierzulande für die Veröffentlichung dieses Skandals verantwortlich zeichnen, aus allen Wolken fielen.
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